Kreatives Angebot im Altenpflegeheim
Seit 2022 arbeite ich als Designerin für das Altenpflegeheim “Wiesenhüttenstift” in Frankfurt. Im April 2025 habe ich mit Unterstützung des Pflege-Teams meinen ersten kreativen Workshop vor Ort abgehalten. Da das Format großen Anklang gefunden hat, fahre ich mittlerweile einmal im Quartal nach Frankfurt, um mit den Menschen im Wiesenhüttenstift zu malen. Auch Bewohner*innen mit Demenz ist es mit Hilfe des kompetenten und einfühlsamen Pflegepersonals möglich, am Kurs teilzunehmen. Es ist schön, die Menschen besser kennezulernen, neue Hobby-Künstler*innen in die Gruppe einzuführen und auch kritisch gesinnte Geister abzuholen. Die Stimmung wird mit jedem Treffen entspannter - es spricht sich auf den Fluren herum, dass Malen kein Hexenwerk ist.

Vorfreude und Aufregung  
Zu Beginn jedes Workshops liegt eine aufgeregte Stimmung in der Luft. Ich begrüße die “alten Hasen”, die schon öfter mitgemalt haben und sehe in die neugierigen Gesichter der Menschen, die noch nicht bei mir im Kurs waren. „Was erwartet mich? Wie halte ich den Pinsel richtig? Wie sieht mein fertiges Bild später aus – wird es gut sein und mir gefallen?“ Sind nur einige der Fragen, die die Neuen beschäftigen. Im Gespräch versuche ich, den Menschen den Respekt vor Farbe und Pinsel zu nehmen und zu vermitteln, dass es beim kreativ sein um den Spass an der Sache und nicht das perfekte Malergebnis geht. Trotzdem habe ich Verständnis für die Aufregung – wer ist nicht nervös, etwas Neues auszuprobieren?
Sobald sich die erste Anspannung legt, greifen die meisten schnell zum Pinsel und malen intuitiv ihre ersten Striche. Die meisten freuen sich zum Schluss über ihre Arbeit. „Das ist ja gar nicht so schlecht!“ heißt es da an der ein oder anderen Stelle. Und auch ich finde, die Teilnehmer*innen können stolz auf ihre Werke sein.
Natürlich gibt es Menschen, die den Zugang zum Malen trotz mehrerer Gespräche und Versuche nicht finden. Auch das ist okay. Die Hauptsache ist, es versucht zu haben - und auch das Zuschauen und die soziale Teilhabe können Spass machen.

Der Malkurs als soziales Erlebnis
Die Kurs-Teilnehmer*innen freuen sich neben der kreativen Komponente vor allen Dingen über die sozialen Aspekte des Kurses: Sie tauschen sich untereinander und mit mir und dem Team aus, lernen andere Bewohner*innen kennen und freuen sich über die Abwechslung im Alltag. Auch ich genieße die Nähe zu den Menschen - die kreativen Malkurse im Seniorenheim sind eine tolle Abwechslung zu meiner Arbeit als Designerin am Computer. Neben der sozialen Komponente fördert Acrymalerei im Pflegeheim auch die Feinmotorik und Konzentration der Menschen. Die meisten von ihnen sind körperlich beeinträchtigt, haben zum Beispiel zittrige Hände und / oder sehen nicht mehr gut. Ich versuche mit viel Verständnis und Einfühlvermögen auf ihre Gefühle darüber einzugehen, mache ihnen Mut, trotz aller Einschränkungen an ihren Bildern weiterzumalen - und auch “krummen Linien” eine Chance zu geben.

Vorraussetzungen für einen gelungenen Malkurs im Seniorenheim
Sie brauchen:
Einen Raum mit Waschbecken und großer Ablagefläche / Arbeitsplatte - alternativ einen Tisch für die Materialien; einen langen / mehrere kleine Tische, kursbegleitende Pflegekräfte, die die Teilnehmer*innen bei Bedarf abholen und auf Ihre Zimmer zurückbringen, mich über besondere Umstände wie z.B. einen Demenz-Schub oder ähnliches informieren und eingeschränkten Personen unter die Arme greifen.
Ich bringe mit:
Tischdecken, Schürzen, Acrylfarbe, Farbpaletten, Pinsel, Tisch-Staffeleien, Wassergläschen, Malvorlagen, Dinge zum Saubermachen - und auf Wunsch auch eine Playlist für eine entspannte Atmosphäre.

Ablauf
Z
u jedem Workshop bringe ich neue vorgedruckte Motive mit aktuellem jahreszeitlichen Bezug mit, im Spätsommer zum Beispiel ein Stillleben mit Sonnenblume und Kürbis oder im Frühling einen Teller mit leckeren Spargel… Manche probieren sich an meinen vorgedruckten Motiven, andere malen ganz eigene kleine Kunstwerke. Ich merke schnell, wer Erfahrung beim Malen hat und wer zum ersten Mal einen Pinsel in der Hand hält - und etwas mehr Starthilfe benötigt.
Die DIN A4-großen Malvorlagen (oder leeren Papiere) ziehe ich auf einen Karton auf. Die vorgedruckten Motive selbst sind 18x24m groß und werden nach Fertigstellung aus dem A4-Bogen ausgeschnitten. Das schafft einen kleinen “Wow-Moment”, weil auch die zum Teil übermalten Linien begradigt werden und das Endergebnis “sauberer” aussieht. Wenn ein Bild einmal nicht fertig wird, lasse ich die Bilder mit Namen beschriftet bis zum nächsten Termin bei Ihnen liegen.

Sie wünschen ein kreatives Angebot in Ihrer Einrichtung?
Sprechen Sie mich gerne unverbindlich an. Jede Einrichtung und jede Gruppe betrachte ich individuell und jedes Format kann flexibel weiterentwickelt werden. Im Gespräch mit dem Personal und den Bewohner*innen optimieren wir über einige Termine das Format und den Turnus des Kurses. Es ist zum Beispiel möglich, regelmäßige Termine mit einer festen kleinen Gruppe, etwa einmal wöchentlich, oder seltenere Termine mit mehreren Gruppen an einem Tag, abzuhalten. Auch im Wiesenhüttenstift entwicklen wir den Kurs ständig weiter und haben mittlerweile festgestellt, dass ein monatlicher Termin sehr ambitioniert ist und ein Termin im Quartal für das Pflegepersonal im Arbeitsalltag besser zu stemmen ist. Je 5-7 Bewohnerinnen plus Pflegekräfte kommen hier in drei Gruppen für jeweils eine Stunde Acrylmalerei zusammen. Zwischendurch gibt es 15 Minuten Pause für den Umbau und das Ankommen und Verabschieden der Kursteilnehmenden.

Stichworte
Malkurs Für Senioren und Seniorinnen, kreativer Workshop im Pflegeheim, kreatives Angebot im Altenpflegeheim, Seniorenheim, Seniorinnenheim, Malerei für ältere Menschen, Acrylmalerei